Sonntag, 22. Februar 2009

quito


wir sind in quito. quito ist eine schoene stadt und das wetter haelt sich einigermassen.
von hier aus werden wir morgen zurueckfliegen.
mehr kommt mir jetzt grad nicht mehr in den sinn, bzw. ich bin zu faul, um mir noch was auszudenken. deshalb einfach folgendes:
dieser blog endet hier. besten dank fuer eure aufmerksamkeit. wir sehen uns vor, waehrend oder sonst halt nach der fasnacht.

tom liechti & marco tanghetti

Samstag, 21. Februar 2009

manta


waehrend wir uns an der kueste die sonne auf den pelz brennen liessen, hat es im hinterland froehlich weitergeregnet. und zwar so ergiebig, dass es ein paar groessere erdrutsche praktisch unmoeglich gemacht haben, die hauptstadt quito mit dem bus zu erreichen. also haben wir einen flug von manta nach quito gebucht. die aussicht die 10h-fahrt durch eine 45-minuetige flugreise zu ersetzten hat uns nicht gerade den tag verhagelt, der nachteil war lediglich, dass wir dazu nach manta fahren mussten. die stadt hat nicht sehr viel zu bieten, ausser einem strand mit industriehafen-background und ein dem bemerkenswert eigentuemlichen verhalten seiner bewohner. so wie die betreiber der kneipen direkt am strand. in einer linie aufgereiht, jede etwa zehn meter breit, beanspruchte jede knelle die oberhand bei der beschallung der eigenen gaeste. wagte es der d.j. von der nachbarbeitz seine musik etwas aufzudrehen, wurde die eigene nur umso lauter. dies fuehrt selbstredend dazu, dass kein mensch mehr die lokale besuchen kann, aufgrund der infernalen laermes und der kakopfonie von mindestens acht sound-systems.
ebenfalls am strand sichteten wir einen ambulanten strandhaendler, welcher alle arten von aufbalsbarem nippes verkaufte, vom baby-schwimmring bis zum paddelboot alles dabei, schleppte der kerl eine riesige menge mit luft gefuelltes plastik mit sich rum. als wir abens, nach dem nachtessen, nochmals am strand vorbeikamen, sahen wir, wie der arme teufel aus all seinen aufgeblasenen viechern die luft rausliess, diese zusammenfaltete und in eine schachtel packte. der stand der arbeit liess darauf schliessen, dass er wohl nicht viel schlaf finden wuerde, wenn er sein ganzes zeug am nachsten tag wieder aufgeblasen haben will.

Freitag, 20. Februar 2009

isla de la plata


frueher war die insel ein piratennest, auf welcher sich so beruehmte seeraeuber wie francis drake und ernest hemingway versteckten. heute will hier niemand mehr wohnen, deshalb hat man daraus einen naturschutzpark gemacht. alle ziegen wurden abgeknallt und mit den verbliebenen katzen und ratten hat man das gleiche vor, daher darf man diese auch unaufgefordert abmurksen, falls man einem solchen tier ansichtig wird. wir sahen bei unserem besuch aber bloss voegel (diese musste man am leben lassen). der spaziergang ueber die insel war eine tortur, da wir uns bekannterweise in aequatornaehe befanden und die gelbe sau am himmel ziemlich senkrecht auf uns herniederbrannte. von den hier anwesenden pflanzen konnte man keine hilfe in form von schatten erhoffen, die kuemmerlichen bueschlein brachten es auf maximal einen meter hoehe. da uns aber auf der rueckfahrt eine schnorchelpartie im meer versprochen wurde, hielten wir tapfer durch. zurueck auf dem boot gabs erst mal was zu essen. die anstrengungen der wanderung, sowie der etwas staerkere seegang, der das boot tuechtig ins rollen brachte forderten dann umgehend die ersten opfer. fast gleichzeitig lehnten sich drei touris weit ueber bord und kotzten beherzt ins wasser. da wir noch beim essen waren, ignorierten wir die wueste szene und blickten aufs wasser. unweit von uns, auf einem benachbarten boot, welches die gleiche tour machte wie wir, wiederholte sich aber das eben geschehene erschreckend detailgetreu. angelockt von soviel vorverdautem sammelten sich schnell grosse schwaerme mit bunten fischen um unsere boote und verputzten das fischfutter. uns wunderte es dann auch nicht mehr, dass der capitan kutzum entschied, gleich hier den schnorchelevent steigen zu lassen, wenn schon mal soviele fische beisammen sind. wir sind ja nach drei monaten reise auch nicht mehr so heikel und wir wissen, dass es die fische im selben wasser sogar treiben, aber wir haben es uns dann doch verkniffen ins wasser zu springen und den fischen beim kotzeessen zuzusehen.

Mittwoch, 18. Februar 2009

puerto lopez


nach den akustischen strapazen in montañita suchten wir im lauschigen fischerdorf puerto lopez nach einer moeglichst ruhigen unterkunft. gefunden haben wir folgendes: kleine aber feine bungalows, eingebettet in einen paradiesischen botanischen garten, direkt am menschenleeren strand etwas ausserhalb des dorfes, nebenbei befand sich das beste restaurant der gegend im selbigen hotel. auf halber strecke zwischen hotel und zentrum befand sich der lokale fischmarkt mitsamt seinen nebenbetrieben, die den fangfrischen fisch direkt verarbeiteten. dieser ort zeichnete sich einerseit durch die vielen herumstreunenden viecher (seevoegel, geier, katzen), sowie einen geruch aus, der wohl mit dem einer frisch geoeffneten buechse mit schwedischem fermentierten hering zu vergleichen ist. unsere bedenken, der geruch koennte unseren ausgepraegt guten geruchssinn negativ beeinflussen zerstreuten sich buchstaeblich im wind. die stetige meeresbrise schickte die stinkefanhne permanent ins hinterland. das bewirkte zusaetzlich, dass die billigtouristen von puerto lopez sich nicht an den menschenleeren strand vor unserer hotelanlage herantrauten, und wir endlich zu unserer wohlverdienten ruhe kamen.

Samstag, 14. Februar 2009

montañita


bereits im bus auf dem weg nach montañita ahnten wir, dass es dort unangenehm werden koennte. da erfuhren wir, dass dort just an diesem samstag ein internationaler surf-contest stattfand. mit anschliessender after-contest-party. wir waren daher heilfroh, als wir noch ein zimmer bakamen, noch dazu eines mitten im dorf, direkt am strand. erst nachher sahen wir, dass an genau diesem strand vor unserem hotel die grosse open-air-buehne fuer die party stand. schon der soundchek liess bei uns die waende wackeln. die party war super, wir hielten mit, solange wir konnten. erstaunt stellten wir anschliessend fest, dass in unserem zimmer nicht die strandbuehne am lautesten war, sondern die open-air-discos links und rechts von uns. und dass auf dem dach unseres hotels sich ebenfalls noch eine tanz-bar befindet, welche munter luft- und koerperschall von sich gab. weil wir aber sehr, sehr muede waren, konnten wir trotzdem etwas schlafen bis die letzte disco so um halb neun morgens auch die segel strich. die folgenden tage waren dann bedeutend ruhiger, da schlossen die laeden um uns bereits um sechs uhr.

guayaquil


vor nicht allzulanger zeit war die stadt quasi sperrgebiet fuer touristen, vom besuch guayaquils wurde wehement abgeraten. seit ein paar jahren aber sorgen tausende von sicherheitsleuten, allesamt bis auf die zehne bewaffnet, wenigstens im zentrum fuer die sicherheit. fuer uns bestand kein zweifel daran, dass die gleichen leute, welche heute in uniform an den strassenecken stehen, frueher fuer den schlechten leumund der stadt gesorgt haben. dass dem tatsaechlich mal so war, bewies uns ein schild im hotel, mit den sicherheitshinweisen von 1994, in welchen stand, man solle sich eigentlich uebehaupt nicht auf die strasse blicken lassen (unsafe day and night). der schlechte ruf haelt sich noch wacker, so konnten wir touristen im unserem hotel beobachten, welche in den 48 stunden unseres aufenthaltes das hotel bis maximal zum strassecafe des hoteleigenen restaurants verlassen haben. gefaehrlich ist es aber eigentlich nur noch im stadtpark, wo es zwar kaum noch raeuber gibt, aber etwa 300 ausgewachsenen leguane, welche dort in den baeumen hausen und den unvorsichtigen besuchern nur allzugerne auf den kopf scheissen. ist uns natuerlich nicht passiert, denn wir besuchten den park um die mittagszeit, dann naemlich versammelt sich die ganze leguan-blase am boden, um auf staatskosten gefuettert zu werden.

riobamba


fuer die fahrt nach riobamba wurde uns vom schicksal wieder einmal ein geisteskranker busfahrer zugeteilt. mit einem tempo weit ueber 100 kmh brausten wir ueber die nicht gerade kurvenarmen bergstrassen der cordilliera. normalerweise haette man auf dieser fahrt alle fuenf aktiven vulkane der region gesehen, alle 5000 bis 6000 m hoch. vor unseren fenstern loeste sich die umwelt jedoch in unscharfe horizontale linien auf. erst als der bus kurz vor riobamba unter lichtgeschwindigkeit fuhr, bestaetigte sich unser verdacht, dass sich das wetter hier unfreundlich zeigte. es war neblig-trueb und ziemlich kuehl. den vulkan chimborazo haben wir doch noch in voller groesse gesehen, fuer etwa eine minute, auf der taxifahrt vom terminal in die innenstadt, dann setzte der regen ein und wolken und nebel verhuellten fuer die naechsten tage die umgebung komplett. wenn es auch nicht ganz so kalt wurde wie zur zeit bei euch, liebe leser in mitteleuropa, hat es uns doch fuer kalte fuesse gereicht. somit liessen wir alle plaene hier im hochland fahren und kauften ein busticket nach guayaquil. wenn wir schon im regen stehen, dann doch bitte in einem tropisch warmen.

Mittwoch, 11. Februar 2009

cuenca


cuenca ist sehr kolnial, sehr herausgeputzt, sehr sicher aber halt auch sehr langweilig.
wir hatten das pech an einem sonntag in der stadt anzukommen. an sonntagen ist hier naemlich alles geschlossen. die hungrigen touristen werden dann busweise ins nachbardorf chauffiert, wir haben uns mit einem pollo-fastfood an einer tankstelle am stadtrand zufriedengegeben. aus lauter langeweile liess ich mir tags darauf auch endlich die haare schneiden. die friseuse des auserkorenen salons starrte gebannt in die glotze, wo gerade irgendeine telenovela lief und liess es die kundschaft deutlich spueren, dass sie stoerte. trotzdem machte sie sich ans werk, schnippelte hier und da etwas rum, ohne dabei die telenovela aus den augen zu lassen. erstaunlicherweise machte sie das aber gar nicht schlecht. nur als sie grosse mengen watte, alkohol und blutstillende salben bereitstellte und anschliessen mit einem rasiermesser um meine ohren herumfuchtelte, bat ich sie, sich doch darauf zu konzentrieren, mir nichts abzuschneiden. nach etwa einer viertelstunde war die frisur in ihren augen gerichtet und ich wurde, ohne nach meiner meinung gefragt zu weden, wieder aus dem laden bugsiert. aber ich war eigentlich recht zufrieden und denke, dass das trotz der ruppigen bedienung die ganzen zwei dollar wert war.

loja


im geschichtsteil des reisefuehrers steht geschrieben, dass zwischen peru und equador erst seit 1999 offiziell frieden herrscht. dass die beiden das heu nicht auf der gleichen buehne haben kriegt man vor allem an der grenze zu spueren. der grenzuebergang in huaquillas ist derart verzwickt und fintenreich, dass einem von der busgesellschaft eine ausgebildete und ortskundige hostess zur seite gestellt werden muss. denkt man zu beginn noch, man sei doch nicht auf den kopf gefallen, so ein paar grenzformalitaeten werde man schon noch ohne hilfe zustande bringen, wurden wir schnell eines besseren belehrt und waren dann sehr froh um die gute rosalita.
so kamen wir erst sehr spaet in loja an und wollten am naechsten tag auch gleich weiter nach cuenca, deshalb koennen wir leider nur sehr, sehr wenig aus dieser stadt berichten. als wir schon im bus nach cuenca sassen, wurde mir ploetzlich gewahr, dass uns ausserdem ein aussagekraeftiges bild fehlte, welches wir euch in diesem forum zu zeigen gedachten. also habe ich noch schnell das fenster aufgerissen und gerade noch diesen verwirrt dreinblickenden herrn ablichten koennen, der wohl gerade seinen mami zum bus begleitet hat, jedenfalls hat er uns nachher nachgewinkt.

Freitag, 6. Februar 2009

máncora


manchmal muss man auch ein bisschen schwein haben. nach einer nacht in einem bus, in dem es, milde gesagt, nicht nach blumen roch, standen wir mit noch schlafverquollenen augen in máncora am strassenrand. unzaehlige moto-taxifahrer draengten sich uns auf, allesamt wollten sie uns in diejenigen hotels bugsieren, in welchen sie fette provisionen davontragen konnten. damit diese mal ruhe gaben, stiegen wir wahllos in eines ein und wollten uns den entsprechenden schuppen halt mal anschauen. konnte ja niemand ahnen, dass das die hotelanlage am mit abstand schoensten strandabschnitt der gesamten kueste war, dass die bungalows wirklich direkt am strand lagen und zudem kaum gaeste da waren und dass das ganze fuer einen appel und ein ei zu haben war. ausserdem wurde uns, wohl einzigartig auf der welt, ein auslaender-rabatt von satten 20% gewaehrt. da konnten wir schwer nein sagen. das bild wurde uebrigens von unserer bungalow-terrasse aus aufgenommen. man erkennt darauf unter anderem die fuer uns bereitgestellten bequemen strandliegen. der kellner mit den gekuehlten mischgetraenken waere uns noch beinahe ins bild gelatscht.

Dienstag, 3. Februar 2009

huanchaco


zurueck aus dem dschungel, bestiegen wir in lima den bus nach trujillo. wir hatten die fahrt bereits vor unserem trip in den amazonas gebucht und uns die besten plaetze im zweistoeckigen bus gesichert, naemlich die oben ganz vorne, denn von dort aus sieht man am meisten. von dort aus kriegt man allerdings auch hautnah die fahrweise des buschauffeurs und die von allen anderen wahnsinnigen und vollidioten mit, welche sich auf der panamericana taeglich ein rennen auf leben und tod liefern. so geschwitzt haben wir selbst im feuchtheissen regenwald nicht.
in trujillo angekommen, verzogen wir uns an das nahegelegene fischerdorf huanchaco, dessen strand vielerorts gelobt wurde. als wir am sonntagabend dort ankamen, machte sich der gesamte plebs von trujillo, welcher den sonntag an ebenjenem strand verbrachte gerade auf den heimweg und hinterliess ein bild des grauens. der strand war komplett zugemuellt, anstatt nach meer roch es nach pizzaresten und verschuettetem bier. zwar wurde der strand im verlauf vom montag vom dreck befreit (vorher wurde viel von der flut ins meer gespuelt), doch der getruebte eindruck blieb bestehen.

rio napo


in den folgenden tagen drangen wir immer weiter in den primaeren regenwald am amazonas und am rio napo vor. irgendann besuchten wir auch einen ethnobotanischen garten, der von einem schamanen der lokalen indigenas betreut wird. dieser leicht durchgeknallte jung mann erzaehlte uns in der folge sehr viel informatives ueber die hier in grosser zahl vorkommenden heilpflanzen. besonders stolz war er auf ein kraut, welches zu einer salbe verarbeitet gleich hier kaeuflich zu erwerben sei. das rezept lautet: kiloweise kraut sammeln, stundenlang mit wasser auskochen, mehrmals filtrieren, weiter einkochen und am schluss mit herkoemmlichem tigerbalsam zur fertigen salbe vermengen. auf die heilende wirkung des zeugs angesprochen erzehlte der schamane stolz, die wirkung der salbe sei in etwa mit der von tigerbalsam zu vergleichen.
abschliessend dozierte der doktor ueber die wirkung der ayahuasca-liane, deren sud wohl ein sehr starkes halluzinogen sein soll. dieses mittel werde von den schamanen zu diagnostischen zwecken eingesetzt, falls wider erwarten bei einem patienten alle anderen heilpflanzen keine wirkung zeigten, denn die im delirium erscheinenden geister wuessten meistens haargenau, was den kranken plage. dann beschrieb er uns haarklein, mit einem seeligen laecheln, die farben und geraeusche, die freundlichen tiere und geister und die boesen tieren und geister, welche einem im rausch besuchen taeten. probieren durften wir aber dann doch nicht.

rio amazonas


wenn man schon mal in der naehe weilt, sollte man sich auch die gegend oestlich der anden ansehen, das sogenannte amazonasbecken. wir flogen also von lima nach iquitos und von dort mit dem bananenboot gleich weiter in eine lodge am ufer des amazonas. das wir nicht gerade in der hochsaison hierher reisten, war uns schon im flieger klar, da wir die einzigen gringos an bord waren. in der lodge angekommen wurde es noch besser: nicht nur, dass wir beide einen eigenen guide und den dazugehoerenden bootsfahrer fuer uns hatten, nein, wir waren ueberhaupt die einzigen besucher in der lodge. da wir ja eh zu den pflegeleichten gaesten zaehlen, hatten die rund zwanzig angestellten hatten viel freizeit, welche sie im wesentlichen mit nichtstun ausfuellten. am fruehen abend wurde jedoch taeglich fussball gespielt. da das aber auch jene zeit war, in der wir unseren organismus mit kraeftigendem bier zu staerken gedachten, sah sich der barkeeper dazu gezwungen, dem spiel fernzubleiben und uns zu bedienen. da wir aber keine unmenschen sind, haben wir unseren konsum auf die naechsten 90 minuten hochgerechnet, die gesamte menge mit einem grossen kuebel eis auf einmal bestellt und den barkeeper zum spiel geschickt. so macht man sich hier freunde, und wenn man im urwald den mann mit den kalten getraenken auf seiner seite hat, lebt man hier sorgenfrei.

lima


wir staunten nicht schlecht: wir sassen abends in einem strassencafe in miraflores, einem der besseren stadtteile limas. vor unserer nase parkte ein nigelnagelneuer gelaendewagen ein. dass dieser neu war erkannten wir erstens am zustand der bechteile (keine beule = keinen tag alt), zweitens waren die sonnenblenden noch in deren schutzfolie verpackt. der fahrer, ein junger mann, stieg aus , schloss den wagen mitsamt der beifarerin, einer aelteren dame, ab und verzog sich in der menschenmenge. die beifahrerin war aber weder erstaunt noch empoert, sondern kuschelte sich in die mitgebrachte decke und wartete. da hat doch tatsaechlich der schnoesel seine eigene mutti als lebende diebstahlsicherung fuer sein neues angeberauto mitgenommen, laesst diese in der kaelte der nacht zurueck, waehrend er sich die nacht mit seinen kumpels oder seinen gespielinnen um die ohren schlaegt. das ist nicht die feine art.

machu picchu


in aguas calientes, am fusse des machu picchu sind uns ein paar aarwangener (leute aus aarwangen) ueber den weg gelaufen. hausi und mischu hiessen die beiden und waren zur zeit in einer sprachschule in cuzco. die beiden gedachten am naechsten morgen in aller fruehe auf den machu picchu zu fahren, um eine der raren berechtigungen zu ergattern, den huayna picchu zu besteigen. zur information: der huayna picchu ist der unglaublich steile berg im hintergrund. sind schon die ruinen von machu picchu auf einem ziemlich hohen bergsattel gelegen, an dessen raendern es senkrecht runter geht, gibt es fuer die besonders sorglosen seelen die moeglichkeit von hier aus weitere 300 meter in die hoehe zu steigen, und zwar auf einer supersteilen alten inka-treppe (ca. 800 jahre alt) an dessen seiten der abgrund gaehnt. da wollten die beiden also rauf. der eine bemerkte noch am rande, dass er nicht ganz schwindelfrei waere. das war das letzte mal, dass wir die beiden sahen, wenn man also in schaetzungsweise vier bis fuenf wochen in aarwangen eine oder zwei seelen vermissen sollte, schlagen wir vor diese auf dem huayna picchu zu suchen, sie werden dort raufgekraxelt sein und getrauen sich nur nicht mehr runter.

cuzco


boese zungen sprechen immer wierder von den meerschweinchenfresser, wenn die andenvoelker gemeint sind. um unserer solidaritaet mit den locals ausdruck zu verleihen, haben wir uns dazu entschlossen uns in das heer der meerschweinchenverzehrenden menschen einzureihen. traditionell kriegt mann die viecher als ganzes serviert, was das ganze dann etwas nach versengter ratte aussehen laesst. im vorfeld haben wir nicht nur gutes ueber das cuy gehoert, die meinungen reichten von 'nichts besonderes' bis 'ekelerregend'. wir waehlten daher einmal mehr eine der besten fressbeizen der gegend aus und bestellten dort das besagte 'cuy al horno'. schwer enttaeuscht stellten wir bei der lieferung fest, dass man den kopf schon abgetrennt und den rest in handliche stuecke geschnitten hatte, selbst unsere versuche, die stuecke wieder zu einem original-cuy zusammenzusetzen brachten nicht den gewuenschten grusel-effekt. also nagten wir halt an dem, was uns vorgsetzt wurde. es hat uns uebrigens ausgezeichnet geschmeckt.

Montag, 2. Februar 2009

puno


unsere erste station in peru war puno. dass puno nicht besonders schoen sei, haben uns unterwegs schon alle gesagt, welche schon dort waren. wir koennen das nun bestaetigen.
die leute dort waren aber trotzdem gut gelaunt, weshalb wir nun puno als das langenthal perus betrachten. schon die unzaehligen pizzerias in der innenstadt erinnerten uns an unser zuhause.
bei einem italiener an bester lage kehrten wir abends schliesslich ein. der laden war piekfein, weisse tischtuecher, ueberdimensionale weinglaeser, kellner im frack, alles dabei. unpassend dazu lief im hintergrund eine superbillige synthetik-panfloeten-lift musik, die nur mit muehe ueberhoert werden konnte. ebenfalls unpassend waren die amerikanischen reisegruppen, welche sich darueber beschwerten, dass es in diesem laden kein original peruanisches futter gebe. normalerweise bestellen naemlich die gringos landauf landab eh nur pizza und pasta in den rastaurants. ausserdem hing an einer wand ein maechtig grosser flachbildschirm, auf welchen irgendwelche sportsendungen uebertragen wurden. als nun der chef des hauses das lokal verliess, uebernahm die kellnergilde das zepter (fernsteuerung) und schaltete auf den actionkanal. innerhalb der naechsten halben stunde wurden wir sodann zeuge wie etwa dreissig gangster in einem ueberraschend realistischen stil von maschinengewehren und / oder messern hingemetzelt wurden. die kellnerschar stand unter hypnose und starrte geschlossen auf den bildschirm und die sich im stakkato der aufblitzenden muendungsfeuer erhellenden gesichter der sichtlich konsternierten amerikaner werden uns als einer der heiteren momente in erinnerung bleiben.