Sonntag, 22. Februar 2009

quito


wir sind in quito. quito ist eine schoene stadt und das wetter haelt sich einigermassen.
von hier aus werden wir morgen zurueckfliegen.
mehr kommt mir jetzt grad nicht mehr in den sinn, bzw. ich bin zu faul, um mir noch was auszudenken. deshalb einfach folgendes:
dieser blog endet hier. besten dank fuer eure aufmerksamkeit. wir sehen uns vor, waehrend oder sonst halt nach der fasnacht.

tom liechti & marco tanghetti

Samstag, 21. Februar 2009

manta


waehrend wir uns an der kueste die sonne auf den pelz brennen liessen, hat es im hinterland froehlich weitergeregnet. und zwar so ergiebig, dass es ein paar groessere erdrutsche praktisch unmoeglich gemacht haben, die hauptstadt quito mit dem bus zu erreichen. also haben wir einen flug von manta nach quito gebucht. die aussicht die 10h-fahrt durch eine 45-minuetige flugreise zu ersetzten hat uns nicht gerade den tag verhagelt, der nachteil war lediglich, dass wir dazu nach manta fahren mussten. die stadt hat nicht sehr viel zu bieten, ausser einem strand mit industriehafen-background und ein dem bemerkenswert eigentuemlichen verhalten seiner bewohner. so wie die betreiber der kneipen direkt am strand. in einer linie aufgereiht, jede etwa zehn meter breit, beanspruchte jede knelle die oberhand bei der beschallung der eigenen gaeste. wagte es der d.j. von der nachbarbeitz seine musik etwas aufzudrehen, wurde die eigene nur umso lauter. dies fuehrt selbstredend dazu, dass kein mensch mehr die lokale besuchen kann, aufgrund der infernalen laermes und der kakopfonie von mindestens acht sound-systems.
ebenfalls am strand sichteten wir einen ambulanten strandhaendler, welcher alle arten von aufbalsbarem nippes verkaufte, vom baby-schwimmring bis zum paddelboot alles dabei, schleppte der kerl eine riesige menge mit luft gefuelltes plastik mit sich rum. als wir abens, nach dem nachtessen, nochmals am strand vorbeikamen, sahen wir, wie der arme teufel aus all seinen aufgeblasenen viechern die luft rausliess, diese zusammenfaltete und in eine schachtel packte. der stand der arbeit liess darauf schliessen, dass er wohl nicht viel schlaf finden wuerde, wenn er sein ganzes zeug am nachsten tag wieder aufgeblasen haben will.

Freitag, 20. Februar 2009

isla de la plata


frueher war die insel ein piratennest, auf welcher sich so beruehmte seeraeuber wie francis drake und ernest hemingway versteckten. heute will hier niemand mehr wohnen, deshalb hat man daraus einen naturschutzpark gemacht. alle ziegen wurden abgeknallt und mit den verbliebenen katzen und ratten hat man das gleiche vor, daher darf man diese auch unaufgefordert abmurksen, falls man einem solchen tier ansichtig wird. wir sahen bei unserem besuch aber bloss voegel (diese musste man am leben lassen). der spaziergang ueber die insel war eine tortur, da wir uns bekannterweise in aequatornaehe befanden und die gelbe sau am himmel ziemlich senkrecht auf uns herniederbrannte. von den hier anwesenden pflanzen konnte man keine hilfe in form von schatten erhoffen, die kuemmerlichen bueschlein brachten es auf maximal einen meter hoehe. da uns aber auf der rueckfahrt eine schnorchelpartie im meer versprochen wurde, hielten wir tapfer durch. zurueck auf dem boot gabs erst mal was zu essen. die anstrengungen der wanderung, sowie der etwas staerkere seegang, der das boot tuechtig ins rollen brachte forderten dann umgehend die ersten opfer. fast gleichzeitig lehnten sich drei touris weit ueber bord und kotzten beherzt ins wasser. da wir noch beim essen waren, ignorierten wir die wueste szene und blickten aufs wasser. unweit von uns, auf einem benachbarten boot, welches die gleiche tour machte wie wir, wiederholte sich aber das eben geschehene erschreckend detailgetreu. angelockt von soviel vorverdautem sammelten sich schnell grosse schwaerme mit bunten fischen um unsere boote und verputzten das fischfutter. uns wunderte es dann auch nicht mehr, dass der capitan kutzum entschied, gleich hier den schnorchelevent steigen zu lassen, wenn schon mal soviele fische beisammen sind. wir sind ja nach drei monaten reise auch nicht mehr so heikel und wir wissen, dass es die fische im selben wasser sogar treiben, aber wir haben es uns dann doch verkniffen ins wasser zu springen und den fischen beim kotzeessen zuzusehen.

Mittwoch, 18. Februar 2009

puerto lopez


nach den akustischen strapazen in montañita suchten wir im lauschigen fischerdorf puerto lopez nach einer moeglichst ruhigen unterkunft. gefunden haben wir folgendes: kleine aber feine bungalows, eingebettet in einen paradiesischen botanischen garten, direkt am menschenleeren strand etwas ausserhalb des dorfes, nebenbei befand sich das beste restaurant der gegend im selbigen hotel. auf halber strecke zwischen hotel und zentrum befand sich der lokale fischmarkt mitsamt seinen nebenbetrieben, die den fangfrischen fisch direkt verarbeiteten. dieser ort zeichnete sich einerseit durch die vielen herumstreunenden viecher (seevoegel, geier, katzen), sowie einen geruch aus, der wohl mit dem einer frisch geoeffneten buechse mit schwedischem fermentierten hering zu vergleichen ist. unsere bedenken, der geruch koennte unseren ausgepraegt guten geruchssinn negativ beeinflussen zerstreuten sich buchstaeblich im wind. die stetige meeresbrise schickte die stinkefanhne permanent ins hinterland. das bewirkte zusaetzlich, dass die billigtouristen von puerto lopez sich nicht an den menschenleeren strand vor unserer hotelanlage herantrauten, und wir endlich zu unserer wohlverdienten ruhe kamen.

Samstag, 14. Februar 2009

montañita


bereits im bus auf dem weg nach montañita ahnten wir, dass es dort unangenehm werden koennte. da erfuhren wir, dass dort just an diesem samstag ein internationaler surf-contest stattfand. mit anschliessender after-contest-party. wir waren daher heilfroh, als wir noch ein zimmer bakamen, noch dazu eines mitten im dorf, direkt am strand. erst nachher sahen wir, dass an genau diesem strand vor unserem hotel die grosse open-air-buehne fuer die party stand. schon der soundchek liess bei uns die waende wackeln. die party war super, wir hielten mit, solange wir konnten. erstaunt stellten wir anschliessend fest, dass in unserem zimmer nicht die strandbuehne am lautesten war, sondern die open-air-discos links und rechts von uns. und dass auf dem dach unseres hotels sich ebenfalls noch eine tanz-bar befindet, welche munter luft- und koerperschall von sich gab. weil wir aber sehr, sehr muede waren, konnten wir trotzdem etwas schlafen bis die letzte disco so um halb neun morgens auch die segel strich. die folgenden tage waren dann bedeutend ruhiger, da schlossen die laeden um uns bereits um sechs uhr.

guayaquil


vor nicht allzulanger zeit war die stadt quasi sperrgebiet fuer touristen, vom besuch guayaquils wurde wehement abgeraten. seit ein paar jahren aber sorgen tausende von sicherheitsleuten, allesamt bis auf die zehne bewaffnet, wenigstens im zentrum fuer die sicherheit. fuer uns bestand kein zweifel daran, dass die gleichen leute, welche heute in uniform an den strassenecken stehen, frueher fuer den schlechten leumund der stadt gesorgt haben. dass dem tatsaechlich mal so war, bewies uns ein schild im hotel, mit den sicherheitshinweisen von 1994, in welchen stand, man solle sich eigentlich uebehaupt nicht auf die strasse blicken lassen (unsafe day and night). der schlechte ruf haelt sich noch wacker, so konnten wir touristen im unserem hotel beobachten, welche in den 48 stunden unseres aufenthaltes das hotel bis maximal zum strassecafe des hoteleigenen restaurants verlassen haben. gefaehrlich ist es aber eigentlich nur noch im stadtpark, wo es zwar kaum noch raeuber gibt, aber etwa 300 ausgewachsenen leguane, welche dort in den baeumen hausen und den unvorsichtigen besuchern nur allzugerne auf den kopf scheissen. ist uns natuerlich nicht passiert, denn wir besuchten den park um die mittagszeit, dann naemlich versammelt sich die ganze leguan-blase am boden, um auf staatskosten gefuettert zu werden.

riobamba


fuer die fahrt nach riobamba wurde uns vom schicksal wieder einmal ein geisteskranker busfahrer zugeteilt. mit einem tempo weit ueber 100 kmh brausten wir ueber die nicht gerade kurvenarmen bergstrassen der cordilliera. normalerweise haette man auf dieser fahrt alle fuenf aktiven vulkane der region gesehen, alle 5000 bis 6000 m hoch. vor unseren fenstern loeste sich die umwelt jedoch in unscharfe horizontale linien auf. erst als der bus kurz vor riobamba unter lichtgeschwindigkeit fuhr, bestaetigte sich unser verdacht, dass sich das wetter hier unfreundlich zeigte. es war neblig-trueb und ziemlich kuehl. den vulkan chimborazo haben wir doch noch in voller groesse gesehen, fuer etwa eine minute, auf der taxifahrt vom terminal in die innenstadt, dann setzte der regen ein und wolken und nebel verhuellten fuer die naechsten tage die umgebung komplett. wenn es auch nicht ganz so kalt wurde wie zur zeit bei euch, liebe leser in mitteleuropa, hat es uns doch fuer kalte fuesse gereicht. somit liessen wir alle plaene hier im hochland fahren und kauften ein busticket nach guayaquil. wenn wir schon im regen stehen, dann doch bitte in einem tropisch warmen.

Mittwoch, 11. Februar 2009

cuenca


cuenca ist sehr kolnial, sehr herausgeputzt, sehr sicher aber halt auch sehr langweilig.
wir hatten das pech an einem sonntag in der stadt anzukommen. an sonntagen ist hier naemlich alles geschlossen. die hungrigen touristen werden dann busweise ins nachbardorf chauffiert, wir haben uns mit einem pollo-fastfood an einer tankstelle am stadtrand zufriedengegeben. aus lauter langeweile liess ich mir tags darauf auch endlich die haare schneiden. die friseuse des auserkorenen salons starrte gebannt in die glotze, wo gerade irgendeine telenovela lief und liess es die kundschaft deutlich spueren, dass sie stoerte. trotzdem machte sie sich ans werk, schnippelte hier und da etwas rum, ohne dabei die telenovela aus den augen zu lassen. erstaunlicherweise machte sie das aber gar nicht schlecht. nur als sie grosse mengen watte, alkohol und blutstillende salben bereitstellte und anschliessen mit einem rasiermesser um meine ohren herumfuchtelte, bat ich sie, sich doch darauf zu konzentrieren, mir nichts abzuschneiden. nach etwa einer viertelstunde war die frisur in ihren augen gerichtet und ich wurde, ohne nach meiner meinung gefragt zu weden, wieder aus dem laden bugsiert. aber ich war eigentlich recht zufrieden und denke, dass das trotz der ruppigen bedienung die ganzen zwei dollar wert war.

loja


im geschichtsteil des reisefuehrers steht geschrieben, dass zwischen peru und equador erst seit 1999 offiziell frieden herrscht. dass die beiden das heu nicht auf der gleichen buehne haben kriegt man vor allem an der grenze zu spueren. der grenzuebergang in huaquillas ist derart verzwickt und fintenreich, dass einem von der busgesellschaft eine ausgebildete und ortskundige hostess zur seite gestellt werden muss. denkt man zu beginn noch, man sei doch nicht auf den kopf gefallen, so ein paar grenzformalitaeten werde man schon noch ohne hilfe zustande bringen, wurden wir schnell eines besseren belehrt und waren dann sehr froh um die gute rosalita.
so kamen wir erst sehr spaet in loja an und wollten am naechsten tag auch gleich weiter nach cuenca, deshalb koennen wir leider nur sehr, sehr wenig aus dieser stadt berichten. als wir schon im bus nach cuenca sassen, wurde mir ploetzlich gewahr, dass uns ausserdem ein aussagekraeftiges bild fehlte, welches wir euch in diesem forum zu zeigen gedachten. also habe ich noch schnell das fenster aufgerissen und gerade noch diesen verwirrt dreinblickenden herrn ablichten koennen, der wohl gerade seinen mami zum bus begleitet hat, jedenfalls hat er uns nachher nachgewinkt.

Freitag, 6. Februar 2009

máncora


manchmal muss man auch ein bisschen schwein haben. nach einer nacht in einem bus, in dem es, milde gesagt, nicht nach blumen roch, standen wir mit noch schlafverquollenen augen in máncora am strassenrand. unzaehlige moto-taxifahrer draengten sich uns auf, allesamt wollten sie uns in diejenigen hotels bugsieren, in welchen sie fette provisionen davontragen konnten. damit diese mal ruhe gaben, stiegen wir wahllos in eines ein und wollten uns den entsprechenden schuppen halt mal anschauen. konnte ja niemand ahnen, dass das die hotelanlage am mit abstand schoensten strandabschnitt der gesamten kueste war, dass die bungalows wirklich direkt am strand lagen und zudem kaum gaeste da waren und dass das ganze fuer einen appel und ein ei zu haben war. ausserdem wurde uns, wohl einzigartig auf der welt, ein auslaender-rabatt von satten 20% gewaehrt. da konnten wir schwer nein sagen. das bild wurde uebrigens von unserer bungalow-terrasse aus aufgenommen. man erkennt darauf unter anderem die fuer uns bereitgestellten bequemen strandliegen. der kellner mit den gekuehlten mischgetraenken waere uns noch beinahe ins bild gelatscht.

Dienstag, 3. Februar 2009

huanchaco


zurueck aus dem dschungel, bestiegen wir in lima den bus nach trujillo. wir hatten die fahrt bereits vor unserem trip in den amazonas gebucht und uns die besten plaetze im zweistoeckigen bus gesichert, naemlich die oben ganz vorne, denn von dort aus sieht man am meisten. von dort aus kriegt man allerdings auch hautnah die fahrweise des buschauffeurs und die von allen anderen wahnsinnigen und vollidioten mit, welche sich auf der panamericana taeglich ein rennen auf leben und tod liefern. so geschwitzt haben wir selbst im feuchtheissen regenwald nicht.
in trujillo angekommen, verzogen wir uns an das nahegelegene fischerdorf huanchaco, dessen strand vielerorts gelobt wurde. als wir am sonntagabend dort ankamen, machte sich der gesamte plebs von trujillo, welcher den sonntag an ebenjenem strand verbrachte gerade auf den heimweg und hinterliess ein bild des grauens. der strand war komplett zugemuellt, anstatt nach meer roch es nach pizzaresten und verschuettetem bier. zwar wurde der strand im verlauf vom montag vom dreck befreit (vorher wurde viel von der flut ins meer gespuelt), doch der getruebte eindruck blieb bestehen.

rio napo


in den folgenden tagen drangen wir immer weiter in den primaeren regenwald am amazonas und am rio napo vor. irgendann besuchten wir auch einen ethnobotanischen garten, der von einem schamanen der lokalen indigenas betreut wird. dieser leicht durchgeknallte jung mann erzaehlte uns in der folge sehr viel informatives ueber die hier in grosser zahl vorkommenden heilpflanzen. besonders stolz war er auf ein kraut, welches zu einer salbe verarbeitet gleich hier kaeuflich zu erwerben sei. das rezept lautet: kiloweise kraut sammeln, stundenlang mit wasser auskochen, mehrmals filtrieren, weiter einkochen und am schluss mit herkoemmlichem tigerbalsam zur fertigen salbe vermengen. auf die heilende wirkung des zeugs angesprochen erzehlte der schamane stolz, die wirkung der salbe sei in etwa mit der von tigerbalsam zu vergleichen.
abschliessend dozierte der doktor ueber die wirkung der ayahuasca-liane, deren sud wohl ein sehr starkes halluzinogen sein soll. dieses mittel werde von den schamanen zu diagnostischen zwecken eingesetzt, falls wider erwarten bei einem patienten alle anderen heilpflanzen keine wirkung zeigten, denn die im delirium erscheinenden geister wuessten meistens haargenau, was den kranken plage. dann beschrieb er uns haarklein, mit einem seeligen laecheln, die farben und geraeusche, die freundlichen tiere und geister und die boesen tieren und geister, welche einem im rausch besuchen taeten. probieren durften wir aber dann doch nicht.

rio amazonas


wenn man schon mal in der naehe weilt, sollte man sich auch die gegend oestlich der anden ansehen, das sogenannte amazonasbecken. wir flogen also von lima nach iquitos und von dort mit dem bananenboot gleich weiter in eine lodge am ufer des amazonas. das wir nicht gerade in der hochsaison hierher reisten, war uns schon im flieger klar, da wir die einzigen gringos an bord waren. in der lodge angekommen wurde es noch besser: nicht nur, dass wir beide einen eigenen guide und den dazugehoerenden bootsfahrer fuer uns hatten, nein, wir waren ueberhaupt die einzigen besucher in der lodge. da wir ja eh zu den pflegeleichten gaesten zaehlen, hatten die rund zwanzig angestellten hatten viel freizeit, welche sie im wesentlichen mit nichtstun ausfuellten. am fruehen abend wurde jedoch taeglich fussball gespielt. da das aber auch jene zeit war, in der wir unseren organismus mit kraeftigendem bier zu staerken gedachten, sah sich der barkeeper dazu gezwungen, dem spiel fernzubleiben und uns zu bedienen. da wir aber keine unmenschen sind, haben wir unseren konsum auf die naechsten 90 minuten hochgerechnet, die gesamte menge mit einem grossen kuebel eis auf einmal bestellt und den barkeeper zum spiel geschickt. so macht man sich hier freunde, und wenn man im urwald den mann mit den kalten getraenken auf seiner seite hat, lebt man hier sorgenfrei.

lima


wir staunten nicht schlecht: wir sassen abends in einem strassencafe in miraflores, einem der besseren stadtteile limas. vor unserer nase parkte ein nigelnagelneuer gelaendewagen ein. dass dieser neu war erkannten wir erstens am zustand der bechteile (keine beule = keinen tag alt), zweitens waren die sonnenblenden noch in deren schutzfolie verpackt. der fahrer, ein junger mann, stieg aus , schloss den wagen mitsamt der beifarerin, einer aelteren dame, ab und verzog sich in der menschenmenge. die beifahrerin war aber weder erstaunt noch empoert, sondern kuschelte sich in die mitgebrachte decke und wartete. da hat doch tatsaechlich der schnoesel seine eigene mutti als lebende diebstahlsicherung fuer sein neues angeberauto mitgenommen, laesst diese in der kaelte der nacht zurueck, waehrend er sich die nacht mit seinen kumpels oder seinen gespielinnen um die ohren schlaegt. das ist nicht die feine art.

machu picchu


in aguas calientes, am fusse des machu picchu sind uns ein paar aarwangener (leute aus aarwangen) ueber den weg gelaufen. hausi und mischu hiessen die beiden und waren zur zeit in einer sprachschule in cuzco. die beiden gedachten am naechsten morgen in aller fruehe auf den machu picchu zu fahren, um eine der raren berechtigungen zu ergattern, den huayna picchu zu besteigen. zur information: der huayna picchu ist der unglaublich steile berg im hintergrund. sind schon die ruinen von machu picchu auf einem ziemlich hohen bergsattel gelegen, an dessen raendern es senkrecht runter geht, gibt es fuer die besonders sorglosen seelen die moeglichkeit von hier aus weitere 300 meter in die hoehe zu steigen, und zwar auf einer supersteilen alten inka-treppe (ca. 800 jahre alt) an dessen seiten der abgrund gaehnt. da wollten die beiden also rauf. der eine bemerkte noch am rande, dass er nicht ganz schwindelfrei waere. das war das letzte mal, dass wir die beiden sahen, wenn man also in schaetzungsweise vier bis fuenf wochen in aarwangen eine oder zwei seelen vermissen sollte, schlagen wir vor diese auf dem huayna picchu zu suchen, sie werden dort raufgekraxelt sein und getrauen sich nur nicht mehr runter.

cuzco


boese zungen sprechen immer wierder von den meerschweinchenfresser, wenn die andenvoelker gemeint sind. um unserer solidaritaet mit den locals ausdruck zu verleihen, haben wir uns dazu entschlossen uns in das heer der meerschweinchenverzehrenden menschen einzureihen. traditionell kriegt mann die viecher als ganzes serviert, was das ganze dann etwas nach versengter ratte aussehen laesst. im vorfeld haben wir nicht nur gutes ueber das cuy gehoert, die meinungen reichten von 'nichts besonderes' bis 'ekelerregend'. wir waehlten daher einmal mehr eine der besten fressbeizen der gegend aus und bestellten dort das besagte 'cuy al horno'. schwer enttaeuscht stellten wir bei der lieferung fest, dass man den kopf schon abgetrennt und den rest in handliche stuecke geschnitten hatte, selbst unsere versuche, die stuecke wieder zu einem original-cuy zusammenzusetzen brachten nicht den gewuenschten grusel-effekt. also nagten wir halt an dem, was uns vorgsetzt wurde. es hat uns uebrigens ausgezeichnet geschmeckt.

Montag, 2. Februar 2009

puno


unsere erste station in peru war puno. dass puno nicht besonders schoen sei, haben uns unterwegs schon alle gesagt, welche schon dort waren. wir koennen das nun bestaetigen.
die leute dort waren aber trotzdem gut gelaunt, weshalb wir nun puno als das langenthal perus betrachten. schon die unzaehligen pizzerias in der innenstadt erinnerten uns an unser zuhause.
bei einem italiener an bester lage kehrten wir abends schliesslich ein. der laden war piekfein, weisse tischtuecher, ueberdimensionale weinglaeser, kellner im frack, alles dabei. unpassend dazu lief im hintergrund eine superbillige synthetik-panfloeten-lift musik, die nur mit muehe ueberhoert werden konnte. ebenfalls unpassend waren die amerikanischen reisegruppen, welche sich darueber beschwerten, dass es in diesem laden kein original peruanisches futter gebe. normalerweise bestellen naemlich die gringos landauf landab eh nur pizza und pasta in den rastaurants. ausserdem hing an einer wand ein maechtig grosser flachbildschirm, auf welchen irgendwelche sportsendungen uebertragen wurden. als nun der chef des hauses das lokal verliess, uebernahm die kellnergilde das zepter (fernsteuerung) und schaltete auf den actionkanal. innerhalb der naechsten halben stunde wurden wir sodann zeuge wie etwa dreissig gangster in einem ueberraschend realistischen stil von maschinengewehren und / oder messern hingemetzelt wurden. die kellnerschar stand unter hypnose und starrte geschlossen auf den bildschirm und die sich im stakkato der aufblitzenden muendungsfeuer erhellenden gesichter der sichtlich konsternierten amerikaner werden uns als einer der heiteren momente in erinnerung bleiben.

Mittwoch, 21. Januar 2009

isla del sol


im titicacasee liegt die sogenannte sonneninsel, diese ist ca. zehn kilometer lang und es befinden sich drei doerfer auf derselben. wer dieses eiland besuchen will, muss dies wohl oder uebel per schiff tun. es gibt zwei alternativen: erstens die faehre, diese faehrt einem auf die insel und wieder zurueck. zweitens das touri-boot. dieses bietet zusaetzlich eine tour auf der insel an, ist dafuer halt ein bisschen teurer. wir entschieden uns fuer die touri-tour, was sich als fehler herausstellte. der kahn fuhr naemlich mit unvorstellbar langsamen 10kmh an die nordspitze der insel, wo die touris mit dem hinweis an land gescheucht wurden, man warte in vier stunden an der suedspitze der insel auf uns. das waere dann die tour. gleich am bootssteg wartete dann auch schon eine delegation billetverkaeufer auf uns und strich den eintritt fuer die insel ein. da sich schon der see auf 3800 m.ue.m. befindet, waren die zahlreichen aufstiege auf die diversen aussichtspunkte aeusserst anstrengend (der urheber der wegfuehrung auf der isla del sol wurde von uns wiederhohlt als krankes trekking-archloch bezeichnet). auf jeder anhoehe jedoch hatten die einheimischen einen kleinen kiosk bereitgestellt, wo man zu wucherpreisen warme zuckerbrausen erstehen konnte.
auf einer dieser anhoehen sassen jedoch nur zwei greise, welche uns den eintritt zur suedlichen inselzone verkaufen wollten. etwas baff stellten wir fest, dass auf unseren tickets tatsaechlich nur die zona norte aufgelistet war. also zahlten wir brav, in der hoffnung wenigsten den halben weg hinter uns zu haben. kurz vor dem dorf an der suedspitze warteten dann nochmal zwei alte weiber am wegesrand. diese gedachten uns ein ticket zu verkaufen, welches uns den besuch ihres schoenen dorfes und dessen bootsanlegestelle getatten wuerde. nun doch etwas echauffiert bezichtigten wir die oemsen der wegelagerei und verweigerten zunaechst die zahlung, bis marco die gerechte strafe fuer solche wegzoelle ersann: er zahlte die geforderten 10 kroeten mit einem 100er-schein. wer die notorische kleingeldarmut in bolivien kennt, weiss, in welche lage wir die alten hexen damit brachten. nach langem gejammer kramten die alten saemtliche noten und muenzen zusammen und kamen auf 89 bolivianos. das wissen, dass wir nun im bezitz der gesamten kleingeldreserven der insel waren, war uns sieg genug, so dass wir den einen dann gut sein liessen und erhobenen hauptes von dannen zogen.

copacabana


wie bereits erwaehnt gibt es in fast jeder unterkunft einen armen tropf, der die ganze nacht wach bleiben muss, um die schlafenden touristen vor ungemach zu schuetzen und heimkehrende festbrueder hereinzulassen. dies so von abends um sieben bis morgens um sieben. da die bolivianer aber sehr familienbetonte menschen sind, kann das zu ernsthaften komplikationen im sippengefuege fuehren, wenn das oberhaupt die haelfte der zeit nicht da ist und die andere haelfte schlaeft. der nette herr, welcher uns in copacabana nachts bewachte hatte hierfuer die optimale loesung. eine stunde nach schichtbeginn, so etwa essenszeit in bolivien, fand sich die gesamte familie beim papa in der hotellobby ein um gemeinsam das abendessen zu sich zu nehmen. nachher wurde gemeinsam bis in die puppen geratscht und getrascht oder kabelfernsehen geglotzt. wenn man der familie das erstemal begegnete, wurde man umgehend allen vorgestellt damit man auch dann erkannt wuerde und eingang faende, wenn der papa mal ein nickerchen auf dem lobby-sofa nahm. da nun alle unsere namen kannten und bolivianische familien nicht gerade klein sind, dauerte es bei der heimkehr nun jedesmal etwa fuenf bis zehn minuten, bis wir alle begruesst hatten und endlich ins zimmer kamen.

coroico


den abstecher nach coroico macht man nicht wegen dem oertchen coroico, sondern wegen der strasse die dorthin fuehrt: la carretera de la muerte. frueher eine echte todesfalle, ist sie heute durch eine neue strasse, welche den verkehr entlastet, weitgehend entschaerft. eigentlich dient sie heute vor allem als downhillpiste fuer adrenalinsuechtige fahrradfahrer. unsereins wollte mit einem angeheuerten taxi da runter. kaum abgefahren sagte uns dieser, es habe zuviel geregnet und die carretera sei so zu gefaehrlich, er werde die neue strasse benutzen. wir heuchelten leise entaeuschung, waren aber insgeheim froh ueber diesen entscheid denn wenn sich hier die taxifahrer fuerchten, sollten wir das auch tun. irgendwann bog er aber trotzdem auf eine schotterstrasse ab und meinte er werde es trotzdem mal probieren, man sehe dann schon wie weit man komme. da die abhaenge schon so steil und tief waren, dass uns der atem stockte, blieben wir ihm eine antwort schuldig. in jeder kurve nun sahen wir uns schon im schlund der schlucht und unser bisheriges leben zog wie in einem film an uns vorueber. die angst war unbegruendet, denn die gefahr lauerte naemlich auf dem rueckweg nach la paz ueber die neue strasse. dort sind naemlich steinschlaege an der tagesordnung. zahlreiche kuehlschrankgrosse brocken und einige ausgebrannte autos bestaetigten dies eindruecklich. hier hatte der taxifahrer am meisten angst, und wir mit ihm, denn wenn sich hier die taxifahrer fuerchten, sollten wir das auch tun.

la paz


in bolivien, speziell in la paz muss es dem letzten touristen auch aufgefallen sein: die bolivianer sind nicht besonders gross. die fehlende hoehe machen sie natuerlich locker mit ihrer liebenswuerdigkeit wieder wett. andererseits machen sie sich das leben manchmsl selber schwer. die durchschnittshoehe der liegeflaeche eines bettes hier liegt so hoch, dass auch ich nur mit einem beherzten huepfer ins bett komme. ich bezweifle, dass das die kleineren exemplare ohne zusaetzlichen tritt oder stuehlchen schaffen. ebenso die tische. auf normalen stuehlen sitzend, kriegen wir manchmal gerade noch das kinn auf die tischplatte. an solchen tischen muss man sich dann etwas zusammennehmen, denn was man schnell fuer ein am tisch bettelndes kind haelt und wegschickt, koennte auch der kellner sein.

sucre


obwohl uns einige davon abgeraten haben nach sure zu fahren, waren wir trotzdem da. das hat sich auch gelohnt, das milde klima half uns die naechtlichen schuttelfrost-anfaelle im altiplano zu vergessen. so sassen wir auf einem baenklein auf der plaza im schatten eines pfefferbaumes und schauten zu, wie die zeit verging. da kam schon der erste schuhputz-knirps vorbei, zeigte auf unsere schuhe und meinte, dass diese dreckig seien und geputzt werden muessten. der knabe war wohl so zehn jahre alt und strotzte selber vor dreck, weshalb er auch zur antwort bekam, er sei hier das einzige, was gruendlich geputzt werden muesste. der kleine schien das nicht zu interessieren, setzte sich vor uns auf seinen schuputzschemel und wollte mit dem putzen anfangen. ich verneinte deutlicher und erkundigte mich, ob er denn nicht in der schule sein muesste: er habe ferien bis maerz. der kleine liess sich nicht abwimmeln. mittlerweile gesellten sich weitere schuputz-knirpse zu uns, alle sassen auf ihren schemelchen, schauten sich unsere schuhe von allen seiten an und meinten, dass diese eindeutig eine pflege noetig haetten. als sich die bande nach einer viertelstunde untaetigkeit endlich verdrueckte, bemerkten wir, dass wir unzehlige kleine fingerabdruecke aus schwarzer schuwichse auf schuhen und hosenbeinen hatten. diese liessen sich natuerlich nicht herauswaschen, weshalb wir seither mit dreckigen hosen unterwegs sind.

Dienstag, 13. Januar 2009

potosí


in potosí spuerten wir dann die harte hand der hiesigen regenzeit.
bei unserer ankunft schien noch kurz die sonne und wir liessen uns in einem hostel in einer alten klosteranlage nieder, welches uns im reisefuehrer sehr empfohlen wurde. gleich bei der ersten erkundung setzte der regen ein, zum teil mit massivem hagel, und hielt uns fuer stunden in einer kneipe fest. zurueck im hotel stellten wir fest, dass das alte gemaeuer erschreckend schnell auskuehlt, denn es war eiskalt im zimmer. dass man heizungen in katholischen kloestern vergeblich sucht, haette uns auch vorher in den sinn kommen koennen. ein sicheres indiz fuer die erwartete kaelte in den unterkuenften bieten eigentlich nur die wolldecken. im eiskalten refugio an der laguna colorada, in welchem wir einst eine nacht verbrachten wurde das bett mit sechs wolldecken angerichtet. hier in potosí sind es immerhin fuenf. uebersetzt heisst das wohl: es koennte schon sein, dass einem etwas abfriert, was nicht unter der decke platz findet.
wir nahmen uns vor, von nun an kein hotelzimmer mit mehr als drei decken zu akzeptieren.

uyuni


die dreitaegige tour endete in uyuni, ein ort in den die polizisten und beamten strafversetzt werden, das sagt wohl alles. da alle, die hier ankommen auch wieder weg wollen, sieht man in den ersten stunden nach ankunft beim unterkunft suchen oder bustickets kaufen immer wieder die gleichen bekannten gesichter. wer alles erledigt hat, setzt sich auf den hauptplatz, auf dem tatsaechlich ein paar baeume wachsen und trinkt in deren schatten ein bier. das lokale bier heisst potosina (genau, kommt aus potosi) und hat einen grausamen nachgeschmack nach diesel oder lebertran oder wasweissich, wurde von uns und den deutschen mitreisenden daher sofort boykottiert. um anderen gaesten dieses missvergnuegen zu ersparen, informierten wir unsere tischnachbarn ueber die seltsamen eigenschaften von potosina, wenn wir sie dies bestellen hoerten, was wir aber besser unterlassen haetten, denn so waren die alternativen biersorten eins-zwei ausverkauft. vor die wahl gestellt ob uebles bier oder nach hause gehen, entschieden wir uns dann halt doch fuer noch ein potosina.

salar de uyuni


das wetter bieb uns hold. nachdem es in den letzten wochen im bolivianischen hochland pausenlos geregnet hat hiess es zuerst, die gesamte salar stehe unter wasser und sei somit nicht befahrbar. seit ein paar tagen gab es aber kaum noch niederschlaege, so dass unsere fahrer beschlossen trotzdem in die riesige salzebene zu fahren, wohl auch aus dem grund, dass die ausweichroute ein 200km-umweg ueber angeblich schwieriges terrain gewesen waere, was die fahrzeit um mindestens fuenf stunden verlaengert haette. es kam uns also allen recht.
tatsaechlich war die ebene zum grossen teil schon wieder ausgetrocknet, obwohl die temperaturen nicht sonderlich hoch waren. einzig die fahrer, hochlandgewaechse, die ihren ursprung weit ueber 4000 m.ue.m haben, schienen unter einer art hitze zu leiden. auf ihre schweissausbrueche hin gefragt, bestaetigten sie uns, dass alles ueber 20 grad ihren organismus vor ernsthafte probleme stellen wuerde.
mitten in der salar hielten wir fuer ein paar fotos an. die endlose schneeweisse flaeche am boden, sowie die tiefblaue gegenseite des himmels erzeugten das gefuehl, sich in einem zweidimensionalen raum zu befinden, in dem man sich als 3-d-ding reichlich deplaziert vorkam. wahrscheinlich verwirrt vom erlebten dimensionsverlust verfielen unsere mitreisende schnell dem drang, ungewoehnliche oder lustige fotos zu machen. so wurde eine volle stunde um uns herum wie toll gehuepft, hadstand gemacht, menschentuermchen gebaut usw. bis alle dick mit salz verkrustet waren. bis dahin hatten sich die berichterstatter staunend aus dem geschehen herausgehalten, doch der moment der gruppenfotos kam wie das amen in der kirche. es existieren nun zugegebenermassen bilder, auf denen wir huepfend in einer salzebene zu sehen sind, diese werdet Ihr jedoch NIE zu gesicht bekommen.

laguna colorada


schon san pedro de atacama liegt in einer einzigartigen landschaft. wenn man aber von da aus richtung argentinien faehrt, auf dem jama-pass links abbiegt, betritt man unmittelbar bolivien und damit den altiplano. man faehrt nun tagelang offroad durch unbewohntes gebiet, immer zwischen 4000 und 5000 m.ue.m. flankiert wird der weg durch farbige salzlagunen und um einen herum stehen lauter 6000m-berge, ab und zu sieht man einen vulkan ein wenig vor sich hin kokeln. unterstuetzt wird die fahrt durch bolivianische volksmusik, welche mit viel herzschmerz aus dem radio droehnt. man kommt aus dem staunen kaum raus.
allerdings hat das umherziehen in diesen hoehen auch seine schattenseiten. bei den meisten machte sich die duenne luft mit einwenig kopfweh bemerkbar, welches sich aber nach 1-2 tage wieder legte. andere traf es haerter: die aeltere franzoesin, welche sich bereits im bus von san pedro aus als ulknudel hervorgetan hat, und von der wir befuerchteten, sie werde uns nun die drei tage lang mit guter laune terrorisieren, war ploetzlich ziemlich maulfaul geworden, dafuer bleich wie ziegenkaese. aehnlich schlecht ging es einem jungen spanier. wenn dieser, weiss und beinmager wie er war, in seiner kaputzenjacke um die ecke bog, standen uns allen immer die haare zu berge, in der annahme der gevatter kaeme uns nun holen.

Donnerstag, 8. Januar 2009

el tatio


als naechstes muss sich die touri-herde das geysir-feld von el tatio ansehen. diesmal bei sonnenaufgang. uns war sofort klar, dass es unsinn ist, um vier uhr morgens aufzustehen, um sich etwas anzusehen, konnten den tourbeginn jedoch auch nicht mit bestechungsversuchen verschieben. dank unseren detaillierten reisevorbereitungen wussen wir, dass es sich empfiehlt geeignete kleidung mitzunehmen, da es bei sonnenaufgang auf 4300 m.ue.m empfindlich kalt zu sein scheint. mit unserer eigens dazu mitgeschleppten hightech-unterwaesche und der dazugekauften lama-muetze kamen wir dann knapp zurecht. andere mitreisende waren da wohl eher sorgenfreier, denn selbst als sich die sonne gegen den morgennebel durchgesetzt hatte, sah man etliche armselig schlotternde menschlein herumirren. eine dame aus brasilien stieg etwa eine minute nachdem sie ausgestiegen war wieder in den bus, und weigerte sich fortan diesen zu verlassen. beonders leid tat uns ein paerchen aus suedafrika, welche sich unter minustemperaturen einfach nichts vorstellen konnte. jaemmerlich frierend zogen sie nun einfach alles an, was sie dabeihatten: socken dienten als handschuhe, unterhosen als muetzen und das badetuch als schal. andere durchgefrohrene kopierten dieses verhalten und bald spazierte ein ansehliches truepplein in dieser schragen verkleidung umher.

valle de la luna


wenn man in san perdo das tut was alle tun, dann fehrt man an einem nachmittag ins valle de la luna, um sich den spektakulaeren sonnenuntergang anzusehen. also taten wir das auch. in san pedro gibt es vielleicht 20 tour-unternehmen, welche diesen ausflug anbieten. da man aber nirgendwo fotos von diesem spektakulaeren sonnenuntergang sieht, beschlich uns bereits ein ungutes gefuehl. um es kurz zu machen: die sonne ging tatsaechlich einfach unter. schoen aber wohl kaum ein spektakel. noch als die entferntesten gipfel bereits im schatten waren, sassen einige touris rum und erwarteten das unerwartete.
lichtblick des tages war daher ein bleichgesichtiger gringo, welcher vom pech verfolgt wurde: erst hat er den tourstart verpasst und musste uns mit dem taxi hinerherheizen, dann ist er beim abstieg ueber eine sandduene ins trudeln gekommem, hat sich mehrmals ueberschlagen und sich dermassen mit sand paniert, dass er den rest des tages damit verbrachte, sand aus allen ritzen und loechern zu gruebeln. wieder hat uns das schicksal lediglich als zuschauer bestimmt, frueher waere das mit sicherheit einem von uns passiert.

san pedro de atacama


von reisenden, welche chile von nord nach sued bereisen, erhielten wir die anweisung antofagasta gefaelligst auszulassen, also steuerten wir direkt das touri-nest san pedro an.
allerdings geht das nur ueber calama. neben calama befindet sich das groesste loch der erde, eine tagbau-kupfermine ueber der staendig eine riesige wolke aus staub und rauch schwebt. es hat uns also nicht sonderlich ueberrascht, dass wir den bus mit ca. 40 kupfer-kumpels teilten, welche nach den feiertagen wieder in die grube mussten. ueber die haelfte davon kamen wohl direkt von ihren abschiedsfesten zum busterminal, denn es waren laengst nicht mehr alle in der lage, den bus aus eigener kraft zu besteigen. grosse augen dagegen hat eine junge rucksack-touristin aus den u.s of a. gemacht, als sie feststellte, dass die die einzige dame auf dieser 16-stunden busfahrt sein wuerde. die gute wird wohl kein auge zugetan haben. die meute war jedoch ziemlich ruhig, ausser als die bus-crew die bordunterhaltung mit einer romantischen komoedie eroeffnen wollte, wurde es kurz laut. die situation wurde jedoch mit einem steven- segal-klassiker schnell entschaerft.
calama war dann tatsaechlich so wuest, dass wir gleich den naechsten bus nach san pedro bestiegen und halt noch drei stunden busfahren dranhengten.

Montag, 5. Januar 2009

valle de elqui


im famosen elqui-tal wachsen schaetzungsweise 598 vom 715 bekannten obst- und fruechtesorten, weshalb wohl auch viele botanisch interessierte mit uns dieses tal besuchten. das bedeutet allerdings, dass quasi an jedem strauch am wegesrand ein kurzer fotohalt gemacht werden muss. noch schlimmer ist die tatsache, dass wir zusaetzlich mit unnuetzem wissen angereichert wurden, denn anstelle eines relaxten nachmittages in pisco elqui, mussten wir erfahren, worin sich die tropischen mangos von den chilenischen hochland-mangos unterscheiden.

la serena


in la serena wurden wir gleich zweimal zeuge vom vorbildlichen umgang der chilenen mit der recource 'raum'. die meisten hotels oder hostals hier haben einen nachtwaechter, der einem die tuere aufhaelt, wenn mann spaetabens nach hause kommt. nach einer erfolgter heimkehr wurde uns jedoch nicht aufgetan und wir betaetigten die klingel. da die tuer in unserem fall nur ein gitter war, konnten wir mitansehen, wie der portier etwas aufgeschreckt und schlaftrunken aus einem schrank im flur stieg, um uns hereinzulassen. im vorbeigehen sahen wir, dass es tatsaechlich ein kommuner schrank war, in welchem es sich der mann mit einem stuhl bequem gemacht hatte. bevor wir schlafen gingen, hatten wir noch mitleid mit dem mann und wuenschten ihm wenigstens ein etwas groesseres schrankmodell.
ausserdem schaffen es die leute hier selbst in der kleinsten mauernische einen mini-mercado aufzutun. diese sind bis unter die decke mit suessigkeiten vollgestopft, irgendwo steht noch ein kuehlschrank mit getraenken und es hat immer noch platz fuer mindestens zwei angestellte. als bei einem wasser-einkauf die dame hinter der theke keinen wank machte, um mir fuer die ware etwas zu berechnen, wollte ich schon aus freien stuecken die paar kroeten zahlen, als die dame aufs pommes-chips regal deutete und meinte, ich muesse dort zahlen. nach eingehender untersuchung des regales fand ich tatsaechlich eine kleine offene stelle und wunderte mich kaum noch als ich dahinter schliesslich die kassiererin erblickte. die aermste wird den laden wohl erst wieder verlassen koennen, wenn alles verkauft wurde.

Freitag, 2. Januar 2009

santiago de chile


zum jahreswechsel und zur feier, dass wir ein geoeffnetes restaurant in santiago gefunden haben, sind wir fuer einmal von der eisernen regel abgewichen, in spezialitaetenrestaurants nichts 'especial' zu bestellen. wir sassen in einer parilla und verlangten nach filete especial und grossen bieren. der kellner war mit sicherheit ueber 80 und wird nicht zum ersten mal miterlebt haben, dass seine kundschaft grosse augen macht, wenn er das essen bringt. auch wir sind ja nicht schreckhaft, wenn es darum geht viel rindfleisch zu essen, staunten aber trotzdem nicht schlecht, als wir feststellten, dass 'especial' in diesem fall wohl das gesamte rindsfilet beinhaltet und nicht bloss einen ausschnitt von z.b. 500g. die biere selbstverstaendlich 3x ein liter.
diese maximal-mahlzeit war im nachhinein aber gerade richtig, da am neujahrstag mal wieder gar nichts geoeffnet war, und unser saettigungsgefuehl locker bis am 2.1. reichte.
ausserdem endet hier die reise fuer juerg, der das angebot, mit der besten reisegruppe der welt weiterhin durch die lande zu ziehen ausschlug, und sich wie geplant auf den heimweg in die verschneite, kalte und dunkle schweiz machte.